Nagel

Den Nagel auf den Kopf getroffen haben zuallererst die Bogenschützen: In die Mitte von Zielscheiben wurden Nägel eingeschlagen. Prallte der Pfeil vom eisernen Kopf ab, war der Volltreffer für alle gut sichtbar. Den Nagel sollte man tatsächlich immer auf den Kopf treffen, denn sonst tut in der Regel der Finger weh. Und vom Finger kommt auch der Name: «Nagel» stammt vom althochdeutschen «nagal» ab, dem Wort für «Fingernagel» oder «Klaue».

Die ältesten Nägel stammen aus der Jungsteinzeit und waren aus Holz: Bei Leipzig wurde 2005 ein rund 7000 Jahre alter Brunnen entdeckt, dessen Eichenbohlen von langen Holznägeln zusammengehalten wurden. Seit der Eisenzeit kamen die Nägel vom Nagelschmied, und Ende des 18. Jahrhunderts erfanden Tüftler in den USA und England die Herstellung von Nägeln durch maschinelles Zerschneiden spitz zulaufender Blechplatten. Aus Paris stammt ein anderes Verfahren, bei dem seit Anfang des 19. Jahrhunderts Nägel aus Draht geschnitten wurden, weshalb man sie folgerichtig «französische Nägel» oder «Pariser Stifte» nannte.

Heute bestehen Nägel in der Regel aus Stahl. Streicht man mit einem Magneten 10-, 20-mal vom Kopf bis zur Spitze, wird der Nagel magnetisch. Legt man ihn nun auf eine kleine Scheibe aus Kork oder Styropor, die im Wasser schwimmt, dreht er sich wie ein Kompass nach Norden. Und wer nun genau sagen kann, wo’s langgeht, der trifft, buchstäblich, den Nagel auf den Kopf.