Roboter sind High-Tech-Maschinen, die uns die Arbeit abnehmen sollen, und manchmal gleichen sie uns mehr als uns lieb sein kann:
Es ist eben nicht so, als ob man Roboter nur in den Fabriken fände; und es braucht nur ein wenig Nachdenken über den Rahmen, in welchem sich das Leben des modernen Städters abpielt, um zu der Schlussfolgerung zu gelangen, dass wir alle in irgendeiner Hinsicht Roboter sind,
schrieb schon 1951 der belgische Sozialist und Sozialpsychologe Hendrik de Man.
Wozu unser technisches alter ego eigentlich gut sein soll, weiss die Wortgeschichte: «Roboter» kommt von robota, dem tschechischen Wort für «Arbeit». Der wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager Bergen-Belsen umgebrachte Künstler Josef Čapek erfand das Wort 1920 für seinen Bruder. Der nämlich hatte das Stück «R.U.R» geschrieben, eine Parabel über das Unternehmen «Rossums Universalroboter», das künstliche Menschen produziert. Als rechtlose Billigarbeiter versehen sie ihren Dienst und verändern nach und nach die gesamte Weltwirtschaft, bis sie sich schliesslich gegen die Menschheit richten, die sie erschaffen hat.
Die Vorstellung von der Mensch-Maschine aber ist noch viel älter. Sie geht auf den alten jüdischen Mythos vom Golem zurück, eine aus Lehm geschaffene Gestalt mit übermenschlichen Kräften, die durch Magie zum Leben erweckt wird und die gehorchen, aber nicht sprechen kann. Auch dem Talmud zufolge sind wir alle ein bisschen Roboter: Die Erschaffung Adams wird hier beschrieben wie die eines Golems: aus einem formlosen Klumpen Lehm.