Ukulele

«Ukulele» ist Hawaiianisch und heisst «hüpfender Floh», angeblich eine Anspielung auf die Finger virtuoser Spieler. Davon sind Anfänger weit entfernt, und so kennen wir die Ukulele vor allem als Folter fürs Ohr. Dabei ist sie ein erstzunehmendes Instrument.

Die Ukulele ist vergleichsweise jung: Sie wurde in den 1880er-Jahren auf Hawaii entwickelt, nach dem Vorbild kleiner Gitarren, die portugiesische Immigranten aus Madeira und der Kolonie Kapverde mitgebracht hatten. Keine zwei Wochen war es her, dass die Instrumentenbauer Manuel Nunes, José do Espírito Santo und Augusto Dias von Bord des Immigrantenschiffs «Ravenscrag» gegangen waren, da berichtete die hawaiianische Lokalzeitung im Herbst 1879 bereits über beliebte nächtliche Ukulelenkonzerte. Ein glühender Bewunderer war Hawaiis letzter König Kalākaua, der es liebte, seine Gäste mit der Ukulele zu unterhalten. Bis heute stammen die angeblich besten Ukulelen aus der Werkstatt der Familie Kamaka, und als Krönung gilt ihre Ukulele aus dem Holz der nur auf Hawaii vorkommenden Koa-Akazie, die Ananas-Ukulele heisst, weil ihr ovaler Klangkörper keine Taille besitzt.

Von Piccolo- bis Kontrabassukulele, handgemacht und Tausende von Dollars teuer oder aus billigem Sperrholz und manchmal gar aus Plastik: Die Ukulele ist handlich und leicht zu transportieren, und so fand sie ihren Weg erst nach Japan und in die USA, dann nach Europa und in die ganze Welt – in die Volksmusik, gelegentlich in die Klassik – und ganz besonders in den Jazz.