Sauberkeit liegt dem Drogisten Walter Düring aus Dällikon im Kanton Zürich sozusagen im Blut: Seine Mutter Maria hat 1950 das Entkalkungsmittel Durgol erfunden, und Reinigungsmittel werden zum Geschäft der Familien-AG.
Nun gibt es stille Örtchen, die sich naturgemäss nicht gar so leicht putzen lassen – der nach innen gebogene Rand der Toilettenschüssel zum Beispiel. Walter Düring und seine Ehefrau Vera tüfteln und tüfteln, im Büro stapeln sich die Zeichnungen, und daraus wird eine Flasche, deren Hals so gebogen ist, dass sich der Reiniger auch dann noch unter den WC-Rand spritzen lässt, wenn die Flasche fast leer ist.
Ich sah mir meine Skizzen an und plötzlich machte es Klick,
sagt Düring später:
Ich hatte die technische Lösung gefunden. Sie sah aus wie ein Entenhals.
Ein von Hand geschnitzter Prototyp aus Holz wird 1980 patentiert, die WC-Ente kommt auf den Markt und tritt ihren Siegeszug an.
20 Jahre später, im Jahr 2000, läuft der Patentschutz aus, und heute wird der Reiniger «mit Entenhals-Technologie» vom amerikanischen Konzern SC Johnson hergestellt. Doch die Ente hat schon bessere Zeiten gesehen: Tests bemängeln seit Jahren bedenkliche Inhaltsstoffe, umweltschädliche Desinfektionsmittel oder Ameisensäure. Und doch kennt jedes Kind die Plastikflasche mit dem charakteristischen Hals: Die WC-Ente ist eine Design-Ikone, und sie prangt, zu Ehren des Erfinders Walter Düring, seit September 2025 auf einer 2.50-Franken-Briefmarke der Schweizerischen Post.