Zeit fällt nicht vom Himmel, Zeit brennt nicht, Zeit macht keinen Lärm. Doch dass es sie gibt – und vor allem: dass sie eine unumkehrbare Richtung hat –, daran besteht kein Zweifel: Jedes Geschehen hat eine zeitliche Abfolge, und Ruinen zeugen davon, dass die Zeit auch einen Zahn hat.
Als der Mensch noch in Höhlen wohnte, bemass sich die Zeit an der Dauer des Tageslichts und am Niederbrennen des Feuers. Die alten Ägypter wollten es genauer wissen: Aus der Zeit Thutmosis III stammt der Fund einer Sonnenuhr, eines hölzernen Winkels, der, am Morgen nach Osten und am Mittag nach Westen gerichtet, die Angabe von zwölf Tagesstunden ermöglichte.
Später kamen die Wasseruhr, die Erfindung eines ägyptischen Beamten um 1500 vor Christus, die Kerzenuhr des angelsächsischen Königs Alfred um 900, die moderne Räderuhr, deren Bau englischen Uhrmachern um 1700 gelang, am Ende die Quartz- und Atomuhren unserer Zeit.
Zwei Dinge allerdings sind weniger bekannt. Erstens: dass schon die alten Griechen um 100 vor Christus eine hochkomplexe astronomische Zahnraduhr gebaut haben, die den Kalender und den Lauf von Sonne und Mond, von Mars und Venus vorausberechnen konnte. Und zweitens: dass der Vater des Radios die Zeitmessung ist: Am 21. Mai 1910 wurde vom Observatorium im Pariser Eiffelturm mit dem Zeitzeichen das erste Radiosignal der Welt ausgestrahlt.
Ein Zeitmass sind übrigens auch diese 100 Sekunden Wissen: … 97, 98, 99, 100.