Das Wort hatte einen einmaligen Klang: Walkman. Das zeugte von Urbanität und ein bisschen Rebellion, verhiess Selbstbestimmung und Status. Der allererste Walkman hörte auf den Namen Sony TPS-L2, und der war ein batteriegetriebenes Kassettengerät für unterwegs. Revolutionär war nicht die Technik – tragbare Kassettenrecorder gab’s schon länger –, sondern seine Winzigkeit: 3,5 mal 14 mal 9,5 Zentimeter und 300 Gramm: Das war, im Jahr 1979, eine Revolution. Zum ersten Mal fanden Schallplatten Platz in der Hosentasche. Natürlich nicht die Platten selbst, sondern die immer leicht verrauschten und schon damals vorzugsweise illegal kopierten Kassetten, aber das tat der neuen grossen Freiheit keinen Abbruch.
Dem ersten Sony-Walkman war ein enormer Erfolg beschieden – bereits nach drei Monaten waren 30 000 Geräte verkauft. Walkman heissen übrigens ausschliesslich Geräte von Sony: Die Marke ist geschützt. Sie war so erfolgreich, dass sie sich heute noch – in Form eines kugeligen W – auf mp3-Playern und Handys findet.
Der Ur-Walkman von 1979 aber ist fast vergessen. Anzutreffen ist er allenfalls noch auf Ebay – und in der Sammlung des Deutschen Historischen Museums.