Am Anfang war der Tippfehler. Der Radiergummi, der ihn ungeschehen machen sollte, war hart und rauh. Die brachiale Alternative war ein scharfes Taschenmesser, und das Ergebnis konnte durchaus schon mal ein Loch im Papier sein.
Der Nutzen war enorm – nicht nur in den Büros dieser Welt, sondern auch in den Laboren der Verhaltensbiologen. Forscher der Goethe-Universität in Frankfurt am Main setzten Vögel in Käfige, deren Boden sie sorgfältig mit «Tipp-ex»-Papierchen beklebt hatten. Beim Hochspringen hinterliessen die Vögel deutliche Kratzspuren – im Herbst nach Norden hin, weil sie nach Süden aufbrechen wollten, im Frühling genau umgekehrt.
Heute, im Zeitalter der Backspace-Taste, ist «Tipp-ex» nur noch eine Erinnerung an beschwerliche Zeiten. Unverzagte Maschinenschreiber kaufen den Lack der Bette Nesmith Graham immer noch: im Fläschchen zu 20 Milliliter und statt dem alten Pinsel mit dem praktischen Auftragschwämmchen.