Frühling 1984. Der 28-jährige Informatiker Alexei Paschitnow im Computerzentrum der Moskauer Akademie der Wissenschaften erhält den Auftrag, die Sowjetrechner vom Typ «Elektronika 60» zu testen. Statt langweiliger Routinen beschliesst er, ein Spielchen zu programmieren. Als Kind hat Paschitnow das Puzzlespiel Pentomino geliebt, und so denkt er sich Figuren aus, die aus je vier Quadraten bestehen. Als die verwinkelten Puzzlesteine endlich über den Bildschirm seines altertümlichen Computers gleiten, um unter zunehmendem Zeitdruck möglichst platzsparend zusammengebaut zu werden, nennt er sein Game «Tetris», aus griechisch tetra, «vier», und seinem Lieblingssport Tennis.
Tetris ist weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Es ist die Mutter aller sogenannten casual games, der so ungemein beliebten Spielchen für zwischendurch. Was Alexei Paschitnow vor 30 Jahren erfunden hat, ist heute nicht nur Kult, sondern Kultur, ausgestellt – neben all den Chagalls und Picassos – im Museum of Modern Art in New York.