Safir

Jacob Schmidheiny und sein Freund Anton Dufour waren jung, und sie waren Autonarren. Dufour war der erste Ostschweizer gewesen, der einen eigenen Wagen besass. 1907 gründeten die beiden die Autofabrik «Safir», eine Abkürzung für «Schweizer Automobil-Fabrik in Rheineck», einen Steinwurf vom heutigen Flughafen St. Gallen-Altenrhein entfernt.

Schmidheiny und Dufour stammten aus Industriellenfamilien, und Bescheidenheit war ihre Sache nicht. Schnelle Tourenwagen wollten sie bauen, dazu Busse und Lastwagen. Schon ein Jahr später, 1908, zog «Safir» ins Zürcher Industriequartier, dahin, wo heute der Prime Tower steht.

Unsere Kunden sprechen sich höchst anerkennend aus über die Rentabilität der von uns bezogenen Lastwagen,

rühmte der Firmenprospekt:

Geringster Benzinverbrauch, geringste Unterhaltskosten, geringste Gummiabnützung,

dazu Medaillen an Langstrecken-Testfahrten in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Belgien. Der 50 PS starke, maximal 97 km/h schnelle Tourenwagen mit seinem Kardanantrieb sei in der fünfwöchigen englischen Konkurrenzfahrt im Herbst 1907 «ohne jeden Defekt» angekommen und habe «den grössten Erfolg» errungen.

Dem Unternehmen dagegen war weniger Erfolg beschieden: Gegen die Wirtschaftskrise und die Konkurrenz im In- und Ausland kam «Safir» nicht an. Schon 1910, nach der Produktion weniger Dutzend Fahrzeuge, wurde der Betrieb wieder eingestellt. Gründer Jacob Schmidheiny aber machte weiter von sich reden: als Nationalrat, als Alleininhaber der gleichnamigen Ziegelei und als oberster Chef der Maschinenfabrik Escher Wyss.