Rubikwürfel

Alea iacta est.

«Der Würfel ist gefallen» – an jenes legendäre Zitat Julius Cäsars wird auch einer gedacht haben, der mit Macht und Politik nichts, dafür mit Design und Architektur ganz viel im Sinn hatte: Ernö Rubik, Jahrgang 1944 und Dozent an der Hochschule für industrielle Kunst in Budapest, ersann den Rubikwürfel, um das räumliche Vorstellungsvermögen seiner Studenten zu trainieren.

Der Rubikwürfel hat eine Kantenlänge von etwas weniger als sechs Zentimetern, besteht aus insgesamt 26 Teilwürfeln, deren Flächen mit farbiger Folie beklebt sind und deren Anordnung jede Menge Kopfzerbrechen bereitet. Denn alle drei Würfelebenen lassen sich in jeder Raumachse drehen, was eine immense Zahl an Kombinationen zulässt – insgesamt, so rechnen Mathematiker vor, gibt es mehr als 43 Trillionen Möglichkeiten, den bunten Würfel zu verdrehen. Nur eine einzige allerdings ist die richtige – die nämlich, die am Ende auf jeder Seite eine einfarbige Fläche zeigt.

Der Würfel, 1975 patentiert und heute fast so berühmt wie Cäsars Diktum, hielt bald Einzug in den kapitalistischen Westen. 1981 erreichte die Würfelmanie ihren Höhepunkt. 160 Millionen Würfel – aus britischer und amerikanischer Produktion, aber auch in Form fernöstlicher Billigprodukte – wurden schon damals verdreht und verdreht und verdreht, mit endloser Geduld und in der Regel ohne Erfolg. Bis das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» ein Einsehen hatte und in Ausgabe Nummer 4/1981 eine Komplettlösung veröffentlichte.

Das tat dem Zauber des Würfels keinen Abbruch: Die jüngsten Rubikwürfel drehen sich im Web und auf dem iPhone, und an offiziellen Meisterschaften im so genannten speedcubing messen sich die Besten. Weltrekordhalter ist der Holländer Erik Akkersdijk – 2008 schaffte er den Rubikwürfel in 7,08 Sekunden.

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