Passwort

Das erste Passwort der Geschichte lautet «Sesam öffne dich», und mit ihm öffnete Ali-Baba die Höhle im Fels, in der der Schatz der 40 Räuber lag.

Seither haben sich die Passwörter tüchtig vermehrt. Brauchte man vor der Burg noch eine einfache Parole, um durchs Tor zu kommen – sozusagen das Passwort des Mittelalters –, gehen wir heute durchschnittlich mit einem bis zwei Dutzend Passwörter durchs Leben: Handy, Internet, Mailbox, Bankkonto – allesamt wollen sie erst einen korrekten Code sehen, bevor sie uns an ihre Schätze lassen.

Dabei hat sich dessen Zweck nie geändert: Das Passwort soll Freund von Feind unterscheiden. Die einfachste Form ist die so genannte PIN, die persönliche Identifikationsnummer. Sie ist am einfachsten zu knacken: Maximal 10 000 Versuche, und ein vierstelliger Code ist keiner mehr. Für einen Computer und die so genannte Brute-Force-Methode, das systematische Durchprobieren, ist das ein Klacks. Ohne zusätzliche Sicherungen wie das Unterbinden von mehr als drei Fehleingaben ist so eine PIN schneller geknackt, als man «Sesam öffne dich» sagen kann.

Ein bisschen besser sind die Passwörter, die wir uns frei einfallen lassen. Nur Sicherheit bieten auch sie nicht, denn sie lassen sich erraten. Faustregel: Der Vorname der Ehefrau ist kein kluges Passwort. Am sichersten wären Zufallsreihen aus Buchstaben und Zahlen. Nur kann sich die kein Mensch merken. Ein guter Kompromiss: das Abkürzungswort, etwa eines Liedes oder einer Gedichtzeile, in Gross– und Kleinbuchstaben, möglichst lang, mit Zahlen und Sonderzeichen. Und vor allem: Regelmässiges Wechseln.

Damit wäre die Geschichte von Ali Baba und den 40 Räubern gar nie eine geworden.

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