Man schrieb das Jahr 1975. Geschäftsleute trugen noch keine Jeans, E-Mail hiess noch Telex, doch das Telefon wollte langsam von der Leine. Also startete die PTT, die auch noch lange nicht Swisscom hiess, ein ehrgeiziges Projekt mit dem Namen «Nationales Autotelefon», kurz «Natel». Das Ziel: Telefonie möglich zu machen, wo immer der Kunde gerade war.
Danach setzte eine beispiellose Erosion ein. Die Miniaturisierung begann am Koffer zu nagen, und die nächste Generation hatte noch Grösse und Gewicht eines Ziegelsteins, die übernächste eines Tischrechners. Heute tendieren Mass und Gewicht der Mobiltelefone, die nur noch von Ewiggestrigen «Natels» genannt werden, asymptotisch gegen Null. Im Übrigen auch der Preis: Der 16 000-Franken-Fernsprechkoffer von Brown-Boveri war seinen Besitzern noch lieb und sehr teuer, wogegen ein Handy heute weniger kostet als ein (notabene leerer) Reisekoffer.
Handys sind heute Schreibmaschine, Terminkalender, Taschenrechner, Kursbuch, Wecker, Plattenspieler, Tonbandgerät, Fotoapparat, Videokamera und Spielkonsole. Wir nutzen sie für SMS, E-Mail, Internet. Und ab und zu sogar für ein Telefongespräch.