Er hört auf einen schlichten englischen Namen: der Link. Auf Deutsch ist das eine ganz gewöhnliche Verbindung. Und als Sache alles andere als neu: Texte kennen die Fussnote, die angibt, woher das Zitat stammt, und Lexika kennen den Pfeil, der angibt, in welchem Eintrag mehr zu lesen steht. Der Link ist so alt wie der Buchdruck.
Der Link aber, den im März 1989 der damals 33-jährige Tim Berners-Lee erfand, löste eine Kulturrevolution aus. Sein zwölfseitiges Papier mit dem Titel «Information Management: A Proposal» ist heute sozusagen die Bibel des Web. Darin schreibt Berners-Lee von hot spots, Verbindungen zwischen Dokumenten, die ein Hin- und Herspringen erlauben:
Solche hot spots sind sensitive Bereiche wie zum Beispiel Icons oder markierte Textstellen. Mit der Maus auf einen solchen hot spot zu klicken, bringt die relevante Information hervor.
Der Clou dabei:
Weil sich Daten laufend verändern, erlaubt es ein solcher Hypertext, Dokumente mit Live-Daten zu verknüpfen, so dass jedes Mal die aktuellste Information verfügbar ist.
1989 war das eine wissenschaftstheoretische Vision. Heute ist der Link Alltag. In der Sprache HTML schreibt er sich a href=, danach folgt die Zieladresse. Das ganze, in spitzen Klammern, ist ein so genannter tag, der eigentliche Grundbaustein des Web. a href steht für anchor und hypertext reference, also für den Anker (den Link), und das Sprungziel: eine andere Webseite, ein Dokument, eine Mediendatei. Weil viele Klicks viel Erfolg bedeuten, ist der Klick auf einen Link heute eine globale Währung.
Allein Facebook zählt jeden Monat mehr als eine Billion Klicks. Wenn ein Link also mindestens so lang ist wie ein Dokument breit, dann reisen wir pro Monat, allein auf Facebook, mehr als 5000-mal um die Welt.