Lifehack

Der Hacker ist ein Finsterling: Er bricht in Datenbanken ein und klaut Informationen, die er dann an den Meistbietenden verschachert. Aber kein Klischee ohne Parodie, und die heisst life hacking. Der Begriff wurde in den Achtzigerjahren in der Hackerszene geprägt, aber er hat nichts mit Computer zu tun, sondern mit spielerischen Wegen, sich das Leben ohne Informatik zu erleichtern. Lifehacks sind Tipps und Tricks meist in Form von Netzvideos, mit denen sich ungelöste Alltagsprobleme beheben oder lästige Alltagsarbeiten abkürzen lassen. Das geht dann zum Beispiel so:

Eigelb von Eiweiss trennen? Vergessen Sie alles, was Sie je gelernt haben. Schlagen Sie das Ei auf und geben Sie alles in einen Teller. Drücken Sie dann eine leere PET-Flasche zusammen, halten Sie die Öffnung behutsam aufs Eigelb und lassen Sie sachte los – Eigelb wird aufgesaugt, Eiweiss bleibt im Teller.

Oder: Schuhe binden, so dass sich die Schnürsenkel nicht wieder öffnen? Doppelknoten? Brachiale Gewalt? Von wegen. Die allerletzte Schleife des gewohnten Knotens binden Sie einfach genau andersrum. Verblüffend, aber wahr – dieser Knoten hält. Garantiert.

Ob Ladekabel, die man ordentlich aufrollt und in leere Klopapierrollen klemmt oder Äpfel, die man mit Bohrmaschine und Messer in Sekundenschnelle schält: Lifehacks sind selten frei von Komik, aber immer sind sie erfinderisch und kreativ. Was einst als Spleen begann, ist heute ein Update auf ein Leben 2.0.

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