Sie heissen Telecaster, Stratocaster, Precision Bass und Jazz Bass. Sie haben zweierlei gemeinsam: Sie sind elektrisch, und sie heissen – Fender. Und noch etwas: Sie haben Musikgeschichte geschrieben. Zum Beispiel in den Händen des genialen Bassisten Jaco Pastorius.
Meilensteine des Jazz, undenkbar ohne den gelernten Buchhalter Leo Fender. Der eröffnete 1938 in Fullerton, Kalifornien, ein Radiogeschäft, und begann wenig später, quasi nebenher Hawaiigitarren und Verstärker zu bauen. 1946 sattelte er um und gründete die Fender Electrical Instrument & Co. Und vier Jahre später war sie da: die erste in Serie gebaute Elektrogitarre der Welt, die Telecaster. Sie bestand – und besteht bis heute – aus einem massiven Holzklotz aus Erlen- oder Eschenholz, mit eingesetzten single-coil-Pickups, also Ein-Spulen-Tonabnehmern, und einem aufgeschraubten Gitarrengriffbrett. Dann war da der Fender Precision Bass, die erste elektrische Bassgitarre mit Bundstäben. Kurz darauf: die nächste Erfindung: die Stratocaster. Diese futuristische Gitarre sah ein bisschen aus wie ein 1952er Chevrolet – tatsächlich liess sich Fender von den Autobauern inspirieren –, und sie besass einen neuartigen Hebel, mit dem sich der Ton beugen liess.
Leo Fenders Kundenliste liest sich wie ein Who is Who: Eric Clapton, Jimi Hendrix, Mark Knopfler, Bruce Springsteen – und natürlich David Gilmour von Pink Floyd mit seinem unsterblichen Solo im Song «Another Brick in the Wall part II». Leo Fender musste die Firma 1965 an CBS verkaufen; er starb 1991 an Parkinson. Er hatte sich Zeit seines Lebens geweigert, selbst Gitarre zu spielen.