Kaum je hat ein Gegenstand soviel Begehren geweckt wie das iPhone von Apple. Erstaunlich, denn eigentlich ist das iPhone nur ein Handy. Nun ja, ein bisschen mehr ist es schon: Es kann auch fotografieren, Termine verwalten, Mails abrufen. Es kann ganze Kinofilme abspielen und gleich noch die gesamte Musiksammlung aufnehmen. Und es stammt von einem Konzern, der beinahe unter die Räder gekommen wäre.
Wir erinnern uns, an die 80er Jahre und das erste PC-Betriebssystem MS-DOS. Kaum hatte Bill Gates damit seinen Weltkonzern Microsoft begründet, trat der Heimcomputer seinen Siegeszug an. Die ganze Welt schlug sich mit kryptischen Zeilenkommandos herum – wer eine Datei kopieren wollte, musste dazu einen Befehl von der Länge einer mittleren Verszeile eintippen. Zur selben Zeit, 1984, stellte Apple seinen ersten Macintosh vor – seiner Zeit weit voraus, mit einer Maus und einem virtuellen Schreibtisch, ohne den heute kein Computer mehr denkbar wäre.
Zwar hatte Apple nichts wirklich Neues erfunden – Mikrocomputer, wie sie damals hiessen, gab es längst vor dem ersten Mac. Nur: Es gab sie nicht in dieser Benutzerfreundlichkeit, und vor allem: nicht in diesem Design. Und trotzdem: Bill Gates lizenzierte sein Betriebssystem und liess, gegen viel Geld, die ganze Welt PCs bauen. Apple dagegen, als verbissener Alleinhersteller seiner Macs, wäre beinahe untergegangen. Bis zur Erfindung des iPod im Jahr 2001, der, bald 200 Millionen Mal verkauft, den Konzern retten sollte.
Dem iPhone, dem jüngsten Kind der iPod-Family, ist ebenso viel zuzutrauen, auch wenn, einmal mehr, nichts daran wirklich neu ist: nicht das Mobiltelefon, nicht das mobile Web, nicht das GPS. Neu ist nur, wieviel Technik Apple in seinen flachen Schönling gepackt hat. Neu ist, wie elegant und wie einfach sich das iPhone bedienen lässt. Und wie unverschämt gut es aussieht.