Hobbit

Sie sind nur halb so gross wie wir, werden oft ein wenig rund um die Leibesmitte, tragen keine Schuhe, essen viel und lachen gern, und sie hassen alles, was ihre Beschaulichkeit stört: die Hobbits. Sie leben in einem Idyll namens «The Shire», geschaffen von John Ronald Reuel Tolkien. In «The Hobbit» und dem sechsteiligen Epos «The Lord of the Rings» hat Tolkien der Welt Fantasy-Literatur beschert, die heute zur Weltliteratur zählt. Unnötig, zu sagen, dass die beiden Hobbits Bilbo und sein Neffe Frodo Baggins ihre notorische Abneigung gegen Abenteuer notgedrungen überwinden. Aber davon erzählen, neben Tausenden von Buchseiten, mittlerweile auch die in Neuseeland gedrehte Filmtrilogie «Der Herr der Ringe», die – mit einem Budget von 280 Millionen Dollar gedreht – mit 17 Oscars prämiert wurde und weltweit gegen drei Milliarden Dollar eingespielt hat.

In Vergessenheit gerät da gern der, dem die Welt die Hobbits verdankt: J.R.R. Tolkien. Der war nicht nur ein passionierter Schreiber mit einer blühenden Fantasie, sondern vor allem Professor und einer der führenden Philologen seiner Zeit. Neben seinen Hobbit-Abenteuern widmete sich Tolkien der alt- und mittelenglischen Literatur, je spannender, desto besser: «Gawain und der grüne Ritter», von Tolkien übersetzt und kommentiert, ist so etwas wie ein Fantasy-Thriller des Mittelalters.

«The Hobbit», dieses Urwerk der Tolkien’schen Fantasiewelt, am 21. September 1937 in London erschienen, entstand beim Erzählen von Gutenachtgeschichten – Tolkien war ein hingebungsvoller Familienvater – und beim Korrigieren von Schülerarbeiten. Auf der Rückseite eines besonders langweiligen Papiers notierte er schon Ende der Zwanziger die ersten Worte des Romans, der Geschichte schreiben sollte:

In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit.

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