Ein Computer ist das eigentliche Gegenstück zum Menschen: Er ist in der Lage, in Sekundenbruchteilen Berechnungen durchzuführen, die ein Mensch in seinem ganzen Leben nicht schaffen würde, und doch besitzt er keinerlei Intelligenz. Das war nicht immer so. Denn computer kommt vom lateinischen computare, was ganz einfach «berechnen» heisst, und war im 17. Jahrhundert die Bezeichnung für Astronomen, deren Aufgabe es war, langwierige Berechnungen von Planetenbahnen durchzuführen.
Der erste nicht-menschliche Computer, der auch so genannt wurde, datiert von 1897. In diesem Jahr wurden weltweit gleich Dutzende von Patenten für mechanische Apparate eingereicht, die rechnen konnten, auch wenn das damals noch vor allem Geld zusammenzählen hiess. Als die US-Army 50 Jahre später, am 14. Februar 1946, ihren ersten elektronischen Rechner vorstellte, nannte sie ihn «Eniac», eine Abkürzung für Electronic Numerical Integrator and Computer, oder kurz electronic computer. Eniac kostete umgerechnet 7 Millionen Dollar, war 27 Tonnen schwer, beanspruchte den Raum eines mittleren Einfamilienhauses und war noch weit davon entfernt, das zu sein, was wir heute als Computer bezeichnen würden.
Und auch Eniac konnte nur, was bis dato Rechner aus Fleisch und Blut getan hatten: addieren, subtrahieren, multiplizieren, dividieren und Quadratwurzeln ziehen. Das aber konnte der Riesenapparat schon damals ziemlich schnell: Eine Addition schaffte Eniac in 0,2 Millisekunden, und selbst eine Quadratwurzel war in einer Drittelssekunde geschafft – jedenfalls solange keine der 17 500 Elektronenröhren kaputt war: Dann nämlich rechnete die Maschine, genau wie ihr menschliches Pendant bei Kopfschmerzen, schlicht und einfach falsch.