Sabotage

Moses hob den Stab und schlug ins Wasser, vor Pharao und seinen Beamten. Und das Wasser verwandelte sich in Blut. Die Fische starben, und der Strom begann zu stinken, so dass die Ägypter das Wasser nicht mehr trinken konnten.

Die erste der zehn Plagen, die über Ägypten kamen, ist, je nach Standpunkt, eine gerechte Strafe – oder aber eine frühe Form von Sabotage. Ein Saboteur ist, wer mit Absicht staatliche, wirtschaftliche oder militärische Einrichtungen schädigt, sei es durch passiven Widerstand oder durch gezielte Beschädigung oder Zerstörung.

Das Wort kommt vom französischen sabot, wörtlich «Holzschuh», auch «Bremsklotz» oder «Hemmschuh». Ende des 19. Jahrhunderts diskutierte die französische Arbeiterbewegung Sabotageakte als legitimes Mittel des Klassenkampfs. Im grossen französischen Eisenbahnerstreik von 1910 zerschlugen die Arbeiter die sabots genannten Halterungen der Schienen, um die Züge zum Entgleisen zu bringen.

Die zerstörerische Idee machte Schule: Vordenker der in den USA gegründeten Gewerkschaft «Industrial Workers of the World» propagierten in vielbeachteten Broschüren die Sabotage von Maschinen und Anlagen als wirksame Waffe der Arbeiterbewegung. «Sabotage», so schrieb 1916 die Aktivistin und spätere Kommunistin Elizabeth Gurley Flynn, sei «der bewusste Entzug der industriellen Effizienz des Arbeiters». «Ich werde nicht versuchen, Sabotage zu rechtfertigen. Wenn die Arbeiter Sabotage aber für nötig halten, macht sie das automatisch zur moralischen Sache.»

Das sieht der Staat heute naturgemäss etwas anders. Laut schweizerischem Militärstrafrecht steht auf Sabotage eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren.

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