Pixel

Ohne den Pixel gäbe es kein E-Mail, kein Internet, kein gar nichts, und doch gibt es kaum etwas unscheinbareres auf der Welt. Das ist eigentlich erstaunlich. Denn alle blicken wir Tag für Tag auf einen Bildschirm – Handy, Fernsehen, Computer. Wenn Sie den einzelnen Pixel suchen: In normaler Computerschrift ist der Pixel buchstäblich das einzelne Pünktchen auf dem i.

Pixel ist ein in den 60er Jahren entstandenes Kunstwort aus picture und element. Wer’s etwas deutscher mag, spricht von Bildpunkten. Aus ihnen setzt sich jedes elektronische Bild zusammen. Was Sie auf einem handelüblichen Computer betrachten, wird von rund 1,3 Millionen Pixeln dargestellt, allein Ihr Handy kann es schon auf 100 000 Pixel bringen.

Vor 20 Jahren war der einzelne Bildpunkt noch viel bescheidener: eine kleine Stelle auf dem Bildschirm, auf der durch eine Lochmaske hindurch geschossene Elektronen besondere, auf dem Bildschirmglas angebrachte chemische Verbindungen zum Leuchten brachten. Diese Punkte konnten mehr oder weniger hell sein und erzeugten so einfarbige Bilder. Heutige Pixel haben mit ihren Vorfahren nur noch wenig gemein: Sie sind kleine Quadrate, die aus Flüssigkristall und hauchdünn aufgetragenen Transistoren bestehen. Sie sind 0,3 Millimeter klein und unterteilen sich in drei Rechtecke – je einem für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die fein abgestufte elektrische Ansteuerung dieser drei Teile versetzen schon den einfachsten Pixel in die Lage, sage und schreibe 17 Millionen verschiedene Farben darzustellen.

Heute bestimmt der Pixel nichts weniger als unser digitales Leben. Allerdings, wirklich bedeutsam ist das nicht. Wer ein Buch liest, hat auch keine Ahnung davon, wieviel Punkt, Pica oder Cicero der Schriftgrad beträgt. Auf den Inhalt kommt es an. Und, trotz seiner staunenswerten Eigenschaften, nicht auf den Pixel.

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