Klick

Was sich 1963 der Erfinder Douglas Engelbart ausdachte und mit seinem Team im Labor zusammenbastelte, hiess «X-Y-Positionsanzeiger für ein Bildschirmsystem» und sah aus wie die Bastelarbeit eines Schülers: Ein Kabel mit klobigem Stecker, ein Holzkästchen mit Rädchen und einem kleinen Taster obendrauf. Es war die erste Computermaus der Geschichte, und mit den Milliarden Mäusen, die bis heute verkauft wurden, klicken manche von uns – je nach Beruf und Hobby – bis zu fünftausend Mal pro Tag.

Diese Klicks gelten entweder einem Programm, einer Webseite oder einer Reklame. Und hinter diesen bunten Bildchen verbirgt sich ein Milliardengeschäft, dessen Leitwährung die Interaktion ist, genauer: der einzelne Klick, der den User zum Angebot des Inserenten weiterleitet. Dieser eine Klick hat einen Wert, dessen genaue Höhe von der Branche abhängt und sich nach der augenblicklichen Nachfrage richtet. Für einen einzigen Mausklick auf ihre Reklame blättern Inserenten schon mal bis zu 50 Rappen hin. Global geht es dabei um Unsummen: Der weltgrösste ad broker namens Google bestreitet den grössten Teil seiner Einnahmen mit Onlinewerbung und hat 2013 sage und schreibe 13 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftet, bei einem Gesamtumsatz von 60 Milliarden Dollar. Tendenz weiterhin stark steigend.

«Denk immer daran, dass Zeit Geld ist», schrieb der Verleger und Staatsmann Benjamin Franklin 1748 in seinen «Ratschlägen für einen jungen Geschäftsmann (von einem alten)». Sähe sich der Gründervater der Vereinigten Staaten die Wirtschaft von heute an, dann wüsste er: Nicht Zeit, sondern Klick ist Geld.

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